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„Die Zukunft ist textil – Monforts ist dabei!“

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Der traditionsreiche Textilmaschinenhersteller Monforts hat sich selbst eine Verjüngungskur verpasst. Aus gutem Grund, denn Technische Textilien gehören zu den fünf Hightech-Bereichen mit dem höchsten Entwicklungspotenzial für die Zukunft.

Die Reise ins Reich der Mitte hatte sich für die A. Monforts Textilmaschinen GmbH & Co. KG wieder einmal gelohnt. Auf der alle zwei Jahre stattfindenden Gemeinschaftsmesse ITMA ASIA/CITME im chinesischen Shanghai war das Mönchengladbacher Traditionsunternehmen als einer der weltweit führenden Textilmaschinenbauer mit einer eigenen Präsentationsfläche vertreten. Rund 100.000 Fachbesucher aus allen Bereichen der globalen Textilindustrie informierten sich hier im November über die Neuentwicklungen der Branche. Monforts präsentierte auf der ITMA ASIA neue Maschinen für die Wärmerückgewinnung und Abluftreinigung, die mit den Montex-Spannrahmenanlagen gekoppelt werden können. Außerdem präsentierten die Mönchengladbacher die neuesten Timatec-Beschichtungsmodule.

Die Textilbranche gehört zu den innovativsten überhaupt. In nahezu allen Bereichen des Lebens spielen textile Stoffe eine wichtige Rolle. „Die Zukunft ist textil, und Monforts ist dabei“, unterstreicht Monforts-Prokurist Klaus A. Heinrichs. Auch wenn der Begriff „Tradition“ untrennbar mit dem 1884 gegründeten Unternehmen verbunden ist: Der Blick des Textilmaschinenherstellers geht nach vorn und nicht zurück. Textil wird in Zukunft mehr denn je zu den Leitbranchen gehören, und Monforts rüstet sich aktuell mit einem Verjüngungsprozess für die anstehenden Herausforderungen. „Wir möchten uns ganz bewusst und noch stärker als bisher als attraktiver Arbeitgeber für junge Menschen positionieren.“ Beispielhaft für das „junge Monforts“ stehen Robert W. Heinze und Daria Hoß-Denißen. Der 26-jährige Textil-Technologe und die zwei Jahre ältere Projekt-Ingenieurin sollen den Weg des Unternehmens in die textile Zukunft begleiten und prägen.

Monforts, Interview, Technikum
Robert Heinze im Gespräch mit Wirtschaftsstandort-Redakteur Jan Finken.

 

Dass ihn sein beruflicher Werdegang in die Textilbranche führen wird, war Robert W. Heinze schon ganz früh klar. 2007 begann der gebürtige Dresdner eine Ausbildung im Bereich Bekleidungstechnik am Berufsschulzentrum für Technik und Gestaltung in Plauen. Nach vier Semestern Wirtschaftswissenschaften an der Fachhochschule Ludwigshafen folgte von 2013 bis 2016 die Ausbildung zum Textil-Ingenieur an der Hochschule Niederrhein. „Die Firma Monforts war mir daher natürlich ein Begriff“, sagt Heinze, der quasi nahtlos den Übergang vom Studienabschluss in die berufliche Laufbahn vollzogen hat. „Der technische Aspekt im Bereich Bekleidung hat mich schon immer am meisten interessiert. Von daher ist das Spektrum der Aufgaben, das mich bei Monforts erwartet, unheimlich spannend.“

Dass sein erster Schritt ins Berufsleben direkt bei einem weltweit bekannten Unternehmen stattfindet, nötigt auch dem selbstbewussten Heinze Respekt ab: „Man ist sich natürlich bewusst, welchen Ruf Monforts in der Branche und darüber hinaus genießt. Entsprechend groß ist aber auch die Vorfreude auf das Mitwirken in dieser traditionsreichen Firma.“ Der 26-Jährige wird dabei nicht nur an seinem Schreibtisch in der Mönchengladbacher Zentrale an der Blumenberger Straße sitzen, sondern wird auch häufig in Europa unterwegs sein, um bei Kunden vor Ort als Ansprechpartner zu fungieren. „Ich freue mich drauf“, unterstreicht Robert W. Heinze. „Wie oft hat man schon die Gelegenheit, in seinem Beruf gleichzeitig die Welt kennen zu lernen?“

Nicht ganz so oft wird Daria Hoß-Denißen ihren Koffer packen müssen, obwohl die Projekt-Ingenieurin gewissermaßen auch zwischen zwei Welten pendelt. Seit Juli 2015 ist sie im Fachbereich Projekt Department für Monforts tätig, parallel dazu hat sie nach erfolgreichem Bachelor-Abschluss an der Hochschule Niederrhein nun noch den Master-Studiengang mit Schwerpunkt Textile Produkte begonnen. Eine anspruchsvolle Doppelbelastung, die sie mit Studium und Vollzeitstelle in den kommenden zwei Jahren bewältigen will. Dazu nimmt die 28-Jährige jeden Tag die Anfahrt aus ihrer Heimat Kevelaer in Kauf. „Ich sehe das nicht als Belastung, weil ich gerne in Mönchengladbach bei Monforts arbeite, aber eben auch gerne in Kevelaer lebe“, sagt sie lächelnd.

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Daria Hoß-Denißen nimmt jeden Tag die Anfahrt aus ihrer Heimat Kevelaer in Kauf, um in Mönchengladbach bei Monforts zu arbeiten.

 

Dem Hause Monforts ist sie schon seit Beginn ihres Studiums an der Hochschule Niederrhein verbunden; unter anderem absolvierte sie ihr Praxissemester bei dem Textilmaschinenhersteller. Gerade der technische Bereich bei der Herstellung von textilen Stoffen fasziniert sie. „Ich konnte mich auch schon zu Schulzeiten, im Gegensatz zu meinen sechs Schwestern, für das Fach Mathematik begeistern. Von daher liegt mir eine sachlich-technische Herangehensweise offensichtlich im Blut“, lacht sie. „Ich finde es faszinierend, wie textile Fasern Einzug in so viele unterschiedliche Bereiche halten, sei es im Flugzeugbau oder in der Medizin.

Text: Jan Finken
Fotos: Andreas Baum / Monforts
(Beitrag aus dem Magazin Wirtschaftsstandort MG / Ausgabe Dezember 2016)


KONTAKT

www.monforts.de

ÜBER MONFORTS
Monforts gehört zur chinesischen CHTC Fong’s Industries Group. Die Anlagen für Asien werden vornehmlich im chinesischen Produktionswerk Zhongshan gefertigt. Dort sind rund 700 Beschäftigte im Einsatz. Am Stammsitz in Mönchengladbach sind rund 100 Mitarbeiter beschäftigt, die nicht nur für die Konstruktion und Entwicklung, Stücklisten und Kundendienst der im Werk in Österreich gebauten Anlagen verantwortlich sind, sondern gleichzeitig auch für die optimalen Produktionsbelange der in China gefertigten Anlagen. Im Technologiezentrum in Mönchengladbach entwickelt das Traditionsunternehmen die Anlagen weiter und empfängt Kunden aus aller Welt zu textilen Warenversuchen auf den High-Tech-Anlagen.