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Eine Win-Win-Situation

Volles Haus schon in der ersten Stunde: Am Donnerstag schnitten zur Eröffnung der Rolltreppe vom Basement zu Karstadt EWMG-Geschäftsführer Dr. Ulrich Schückhaus, Bürgermeister Michael Schroeren, Bezirksvorsteherin Barbara Gersmann, EWMG-Aufsichtsratsvorsitzender Horst Peter Vennen und Thomas Wanke, Karstadt-Geschäftsleitung (von links), das rote Band durch. Foto: Isabella Raupold

 

Rheydt. Rheydt hat mit der Eröffnung des neuen Basements im Karstadt-Haus einen weiteren Schritt in Richtung Belebung der City getan. Mit der Mall hat Rheydt jetzt einen neuen Handelsmittelpunkt. Denn dass die Rheydter einen neuen Handelsmittelpunkt für die Nahversorgung gut gebrauchen können, zeigten sie am Donnerstag schon in der ersten halben Stunde nach der Eröffnung des neu gestalteten Basements im Karstadt-Haus. Die neuen Mieter Aldi, Rossmann und der niederländische Non-Food-Discounter Action hatten von Anfang an volles Haus.

Um Karstadt als „Anker“ für die Innenstadt und damit 70 Arbeitsplätze zu retten, hatte die städtische Entwicklungsgesellschaft EWMG schon vor knapp zwei Jahren die Immobilie gekauft und jetzt noch einmal tief in die Tasche gegriffen, um das Basement für vier weitere Mieter zu sanieren. „Wenn das wirtschaftlich ist, kann die öffentliche Hand sowas machen“, sagt EWMG-Geschäftsführer Dr. Ulrich Schückhaus. Einen mittleren siebenstelligen Betrag habe der Umbau gekostet. Die Stadt verdiene mit der Investition aber Geld. „Eine Win-Win-Situation für Mönchengladbach. Es ist wichtig, dass wir tough bleiben“, sagt EWMG-Aufsichtsratsvorsitzender Horst Peter Vennen.

Rheydter Karstadt als Vorbild für Berlin

Das Ergebnis beeindruckt: Wo früher das Karstadt-Reisebüro war, öffnet sich jetzt das Entrée mit Eventfläche zum neuen Untergeschoss. Heller Steinfußboden, Kacheln in Holzoptik und dunkelrote Flächen mit den Firmennamen der Mieter als Gimmick geben der neuen Mall einen frischen Anstrich. Besonders geschickt hat das Architekturbüro Otten das Problem der unterschiedlichen Öffnungszeiten von Basement-Geschäften und Karstadt gelöst. Zusammenschiebbare Glaswände versperren den Zutritt zur Karstadt-Rolltreppe, solange dort morgens noch geschlossen ist. Ab 9.30 Uhr werden die Wände dann zusammen geschoben und der Weg ist frei zum 7 000 Quadratmeter großen Warenhaus. Die Karstadt GmbH, die Rheydt mit vier weiteren Standorten eigentlich schließen wollte, fand das neue Konzept so überzeugend, dass Ähnliches schon bald in Berlin-Tegel eröffnen soll.

Kleinere Verkaufsflächen, wie die mit 7 000 Quadratmetern in Rheydt in Kombination mit eigenen Online-Shops seien das Warenhauskonzept der Zukunft, das wieder mehr Besucher von der „grünen Wiese“ weg in die Innenstädte locken werde; sagt Thomas Wanke, Mitglied der Karstadt GmbH in Essen. Rheydt sei da richtungsweisend.
Mit der neuen Mall hat Rheydt ein Problem weniger, ist aber noch nicht am Ziel angelangt. Schräg gegenüber am anderen Ende der City gebe es noch eine Ecke, wo dringend was gemacht werden müsse, sagt Bezirksvorsteherin Barbara Gersmann, die Ecke Hauptstraße/ Friedrich-Ebert-Straße. „Da müssen wir ran!“

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FAKTEN

5.300 Quadratmeter umfasst das Basement, 370 Quadratmeter sind noch frei. Dort sollte eigentlich Borussia mit einem Fan-Shop einziehen, doch diese Option scheint sich wieder zerschlagen zu haben. „Wir sind im Gespräch mit anderen potenziellen Mietern“, sagt Dr. Ulrich Schückhaus.