< zur Übersicht

Abflug in eine sichere Zukunft

Mönchengladbach. Die Mutter führt ein Stahlunternehmen, die ganze Familie leidet an Flugangst – da lag der Berufswunsch von Lena Schmid natürlich auf der Hand: Pilotin! „Schon als ich noch mit Ken und Barbie gespielt habe, trugen die immer eine Pilotenuniform“, erinnert sich die 21-Jährige lachend. Sie ist eine der Auszubildenden bei der RWL German Flight Academy, eine der größten Flugschulen in Deutschland. Und sie ist in der Fliegerei, die immer noch eine Männer-Domäne ist, eine Exotin: Nur rund jeder zehnte Pilot ist weiblich. Gerade das reizte Lena Schmid bei ihrer Berufswahl: „Ich hatte mir schon früh in den Kopf gesetzt, später einen typischen Männerberuf zu ergreifen. Zuerst stand Feuerwehrfrau ganz oben auf meiner Liste, aber dann hat mich das Interesse für Flugzeuge gepackt.“

 

Bei RWL hat sie jetzt eine Pilotenausbildung begonnen, in Kombination mit dem Bachelor-Studiengang Aviation Business and Piloting an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes in Saarbrücken. Absolventen haben dadurch die Möglichkeit, ihre erworbenen Kenntnisse nicht nur im Cockpit, sondern auch in verschiedenen kaufmännischen und technischen Bereichen der Luftfahrt einzusetzen. Während die junge Frau noch am Anfang ihrer Ausbildung steht, hat Frank Weyell den Pilotenschein schon so gut wie in der Tasche. Der 21-Jährige begeisterte sich schon früh für die Fliegerei, machte mit 18 Jahren den privaten Flugschein und begann vor zwei Jahren seine Ausbildung bei RWL. „Durch die Theorie kämpft man sich irgendwie durch, aber ein Blick hier durch das Fenster ist Motivation genug“, lacht Weyell und deutet auf die Start- und Landebahn am Flughafen Mönchengladbach, wo gerade wieder ein Übungsflieger von RWL abhebt.

 

Vor jeder Flugstunde ist für die beiden Azubis Lena Schmid und Frank Weyell der Sicherheits-Check an der Maschine Pflicht. Fotos: Andreas Baum

 

Wer nach Abschluss der Ausbildung sein Zertifikat der renommierten Gladbacher Flugschule in den Händen hält, dem stehen auf dem Berufsmarkt alle Türen offen. „Piloten werden derzeit von allen Airlines händeringend gesucht“, weiß Jens Küper, Managing Director von RWL. „Vor zwei Jahren hat die Nachfrage extrem angezogen, entsprechend gut sind die Aussichten für unsere Absolventen, später eine gute Anstellung zu bekommen.“ Neben der spannenden Tätigkeit lockt Jungpiloten auch die Aussicht auf gute Verdienstmöglichkeiten: Einstiegsgehälter von mindestens 40.000 Euro pro Jahr sind die Regel, aber auch Jahresgehälter von bis zu 80.000 Euro sind schon für Berufseinsteiger möglich. „Im Schnitt liegt der Jahresverdienst für junge Piloten im Alter von Anfang bis Mitte 20 Jahren bei rund 50.000 Euro“, erklärt Jens Küper. Auf der anderen Seite verschweigt der RWL-Geschäftsführer nicht, dass Azubis vorher tief in die Tasche greifen müssen: Für die zweijährige Ausbildung werden bis zu 75.000 Euro fällig. Voraussetzung für eine Ausbildung als Pilot ist mindestens die Mittlere Reife, häufig haben Bewerber aber auch das (Fach)Abitur in der Tasche.

 

Der Nachfrage tut dies bei der RWL German Flight Academy keinen Abbruch: Wer hier seinen Abschluss macht, kann sich später seinen Arbeitgeber fast aussuchen. „Unser Portfolio bietet in dieser Form keine zweite Flugschule in Deutschland“, unterstreicht Küper (Foto links). Neben den verschiedensten Ausbildungszweigen ist RWL auch eine gefragte Adresse für gestandene Piloten, die am Flughafen Mönchengladbach halbjährlich ihre Kenntnisse auffrischen müssen. Bei RWL trainieren sie dafür auf zwei Simulatoren: Einer stellt originalgetreu das Cockpit einer Boeing B737 NG dar, der zweite das eines Airbus A320. Dass Airlines aus ganz Europa ihre Crews zum Training zu RWL schicken, hat direkten Einfluss auf den Wirtschaftsstandort Mönchengladbach: „Die Piloten sind dann mehrere Tage in der Stadt, übernachten und verpflegen sich hier. Pro Jahr sorgen wir so für rund 2.500 Übernachtungen in Mönchengladbach“, betont Jens Küper. Auch die Piloten in spe, die aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland kommen, werden für die Dauer ihrer zweijährigen Ausbildung durch Netzwerkpartner von RWL in kleinen Apartments und Wohnungen untergebracht; auch die junge Leute lassen so ihr Geld in der Stadt.

 

RWL ist somit neben RAS einer der Big Player am Flughafen Mönchengladbach; für 90 Prozent der rund 35.000 Flugbewegungen im Jahr ist die Flugschule verantwortlich. 20 Maschinen stehen den Flugschülern zur Verfügung, 45 Festangestellte arbeiten hier; mit Freiberuflern, die regelmäßig für das Unternehmen arbeiten, kommt RWL auf etwa 100 Mitarbeiter. Der Instandhaltungsbetrieb der RWL German Flight Academy betreut nicht nur die Schul- und Charterflugzeuge der Flugschule, sondern auch die Flugzeuge von externen Kunden.

 

Lena Schmid (mit Jens Küper im Hintergrund): „Ich hatte mir schon früh in den Kopf gesetzt, später einen typischen Männerberuf zu ergreifen.“

 

Dementsprechend groß ist das Interesse von Jens Küper, dass die künftige Perspektive am Flughafen Mönchengladbach stimmt. Mit breiter Mehrheit hatte sich jüngst die Politik in Mönchengladbach dafür ausgesprochen, dass die Stadt Mönchengladbach über ihre Tochter EWMG vom Düsseldorfer Airport Anteile am Flughafen an der Niersbrücke übernimmt und damit künftig die Mehrheit hält. „Ich denke, es wäre nicht verkehrt, bei der Erarbeitung eines Konzepts für eine größere Wirtschaftlichkeit des Flughafens diejenigen mit ins Boot zu holen, die seit Jahren hier am Flughafen beheimatet sind und eine entsprechende Expertise liefern können. Ich stehe dabei gerne mit Rat und Tat zur Verfügung, und ich denke, ich spreche hier auch für meine Kollegen von anderen Unternehmen, die ihre Heimat am Flughafen Mönchengladbach haben“, betont Jens Küper zum Abschluss.

-jfk

 

KONTAKT
RWL German Flight Academy
Am Flughafen 20
41066 Mönchengladbach
Telefon: 02161.68 90 0
Fax: 02161.68 90 90
eMail: info@rwl-flight.de
Internet: www.rwl-flight.de

 

INFO
Die RWL German Flight Academy hat mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Pilotenausbildung. Das Ausbildungsangebot ist sehr umfangreich, angefangen bei der Privatpilotenausbildung (PPL) bis hin zur kompletten Verkehrspilotenausbildung in Theorie und Praxis (ATPL ab initio). Hinzu kommen Hochschul-Kooperationen für ausbildungsbegleitende Studiengänge. Auch eine Ausbildung zum Fluglehrer bietet RWL an.

 

„Abflug in eine sichere Zukunft“ ist ein Beitrag aus der August-Ausgabe unseres
Magazins
Wirtschaftsstandort Mönchengladbach (VÖ 19.08.2018).