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Diversity ist anstrengend – aber es lohnt sich

 

Mönchengladbach. „Soziale Vielfalt konstruktiv nutzen“, das ist die sinngemäße Übersetzung, wenn Unternehmen von Diversity Management sprechen. Einen ganzen Abend widmete diesem Thema die Santander Consumer Bank AG, die am 8. Mai 2018 zur bereits fünften Auflage im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „Santander Atrium-Dialog“ geladen hatte, diesmal unter dem Titel „Diversity – Vielfalt statt Einfalt“.

Begrüßt wurden die hochrangigen Gäste und die Zuhörer im gut gefüllten Atrium der Santander-Unternehmenszentrale in Mönchengladbach von Vito Volpe, seit 1. März 2018 neuer Vorstandsvorsitzender der Santander Consumer Bank AG: „Während meiner gesamten beruflichen Laufbahn habe ich Diversity immer als außerordentlich positiven Faktor für Unternehmen wahrgenommen. Unterschiedliche Denkweisen und Kulturen bringen am Ende des Tages jeden weiter, sowohl individuell als auch als Team. Deshalb hat das Thema Diversity bei Santander einen extrem hohen Stellenwert.“

Durch den kurzweiligen Abend führte Moderator Ali Aslan, Journalist und Politikwissenschaftler. Seine erste Frage richtete sich an Yasmin Mei-Yee Weiß, von Bundeskanzlerin Angela Merkel in den Innovationssteuerkreis der Bundesregierung berufen und Professorin für Personal, Organisation und Gender Studies an der TH Nürnberg: Was bedeute Diversity für sie persönlich? „Diversity ist anstrengend“, so Weiß’ prompte Antwort. „Es ist beispielsweise erfrischend, so genannte Digital Natives an einem Tisch zu haben. Aber sie nutzen eine andere Terminologie als vielleicht ältere Kollegen; das erfordert gegenseitige Rücksichtnahme. Durch diese Gegensätze in einem Team – sei es, was das Alter, das Geschlecht oder die Fachrichtung betrifft – entsteht jedoch Reibung. Und aus Reibung entwickelt sich in der Regel auch etwas Produktives für das Unternehmen.“

Katja Ploner, Global Diversity & Inclusion Manager, Siemens AG, pflichtete ihr bei: „Deshalb wird das Thema Diversity für deutsche Unternehmen immer wichtiger.“ Die Siemens AG sei 2008 einer der ersten deutschen Konzerne gewesen, die einen Chief Diversity Officer ernannt hatte. „Das war eine richtungsweisende Entscheidung für uns. Gemischte Teams aus Frauen und Männern jeden Alters führen letztlich zum Erfolg.“ Diversity, richtig eingesetzt, könne eine wesentliche Stärke eines Unternehmens sein, betonte Ploner.
„Diversity lohnt sich“, zeigte sich auch Oliver Burda, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Santander Consumer Bank AG, überzeugt. „Diversity ist in unserem Unternehmen immer schon ein Erfolgsfaktor gewesen. Es wäre schön, wenn der Finanzsektor zukünftig Vorreiter beim Thema Diversity sein könnte.“ Sein Diskussionspartner Steffen Pörner, Geschäftsführer des Bankenverband NRW, schloss sich dieser Hoffnung an, hat aber vor allem zum Thema Quote eine differenzierte Meinung: „Wenn sie der Sache dient, ist sie in Ordnung. Generell ist es in meinen Augen jedoch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, dafür zu sorgen, dass wir Quotenregelungen – in welcher Form auch immer – in Zukunft nicht mehr verordnen müssen.“

Dr. Katrin Schmallenbach, Vizepräsidentin Human Resources bei Evonik Industries AG, wies darauf hin, dass Diversity und Chancengleichheit im Beruf keine klassischen Themen ausschließlich für Frauen seien: „Diese Themen können Frauen und Männer nur gemeinsam angehen.“ Sie regt an, in Unternehmen den Mut und die Risikobereitschaft aufzubringen, kulturelle oder geschlechterspezifische Unterschiede zum Wohle des Unternehmens aktiv zu nutzen.

Ein Paradebeispiel, wie dies im positiven Sinne aussehen kann, beschrieb Rolf Königs, Geschäftsführer der weltweit operierenden AUNDE-Gruppe mit Stammsitz in Mönchengladbach. „Anfangs wollten wir die Welt ausschließlich mit deutschen Managern erobern, doch das funktionierte aufgrund der vielen kulturellen Unterschiede nicht. Heute sind in unserem Unternehmen 52 Nationen vertreten, und das jeweilige Management an unseren internationalen Standorten hat ausschließlich einheimische Nationalität.“ Außerdem seien 35 Prozent der Führungskräfte in der AUNDE-Gruppe weiblich, unterstrich Königs. Als Vertreter der Bundesregierung war Gisbert Schlichtmann, stellvertretender Referatsleiter im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Einladung von Santander gefolgt. Er erinnerte daran, dass die freiwillige Selbstverpflichtung für Unternehmen, Frauen in Führungspositionen zu besetzen, keinen messbaren Erfolg gebracht habe. Auch deshalb, ergänzte Dr. Katrin Schmallenbach, seien „Diversity-Maßnahmen alternativlos – gerade auch, um dem weiblichen Fach- und Führungskräftemangel zu begegnen.“

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch musikalische Darbietungen des Turmalin-Quartetts des Kammermusikzentrums NRW.

 

INFO
Banco Santander (SAN.MC, STD.N, BNC.LN) ist eine Privat- und Geschäftskundenbank mit Sitz in Spanien und Präsenz in zehn Kernmärkten in Europa und Amerika. Santander ist gemessen am Börsenwert die größte Bank in der Eurozone. Im Jahr 1857 gegründet, verfügt Santander Ende 2017 über ein verwaltetes Vermögen (Einlagen und Investmentfonds) von 986 Milliarden Euro. Santander hat weltweit etwa 133 Millionen Kunden, 13.700 Filialen und rund 200.000 Mitarbeiter. 2017 erzielte Santander einen zurechenbaren Gewinn von 6,619 Milliarden Euro, eine Steigerung um 7 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

Die Santander Consumer Bank AG gehört gemessen an der Kundenzahl zu den Top 5 der privaten Banken in Deutschland. Sie bietet Privatkunden umfangreiche Finanzdienstleistungen an. Das Institut ist in Deutschland außerdem der größte herstellerunabhängige Finanzierer in den Bereichen Auto, Motorrad, (Motor-)Caravan und auch bei Konsumgütern führend. Die hundertprozentige Tochter der spanischen Banco Santander hat ihren Sitz in Mönchengladbach.

 

IM NETZ
www.santander.de