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Mönchengladbach begehrt wie nie

Mit breiter Brust für Mönchengladbach auf der Expo Real (von links): Fritz Otten, Dr. Ulrich Schückhaus, Norbert Bienen, Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, Dr. Burkhard Schrammen und Martin Dornieden. FOTO: MMO Kommunikation & Media

München/Mönchengladbach. Alle ziehen an einem Strang und deshalb präsentierte sich Mönchengladbach bei der Expo Real auf dem Niederrhein-Stand so selbstbewusst wie nie. „Wir in Mönchengladbach haben eine einmalige Situation. Und damit eine einmalige Chance!“ Martin Dornieden, Geschäftsführer der „Dornieden“-Gruppe, zeigte sich im Rahmen der Immobilien-Messe „Expo Real“ in München, angesprochen auf die zukünftige Entwicklung Mönchengladbachs, mehr als optimistisch. „In den vergangenen Jahren wurde in der Stadt eine super Basisarbeit geleistet“, sagt Dornieden. „Weil alle – Politik, Verwaltung, Wirtschaftsförderung und Bürger – an einem Strang ziehen“, ergänzt Norbert Bienen vom Mönchengladbacher Projektentwickler „Bienen & Partner“.

Einig mit ihrer Einschätzung sind sich Dornieden und Bienen auch mit ihren anderen Messestandpartnern, den Architekten Dr. Burkhard Schrammen und Fritz Otten. Alle vier stellten in München ihre aktuellen Bauprojekte in der Vitusstadt vor, deren Gesicht sich in den kommenden Jahren entscheidend verändern wird – so viel steht schon jetzt fest. „Entlang des Masterplans MG 3.0 sind wir längst auf dem Weg zu MG 4.0. Das Ziel muss sein, zur ‚Smart City‘ zu werden“, sagt Otten. „Mönchengladbach wird in den kommenden Jahren zusammenwachsen, noch existierende Freiflächen werden verschwinden“, spielt Schrammen auf Projekte wie die „City Ost“ und das zu bebauende REME-Gelände an. Für ihn sei es keine Utopie, dass getreu der Leitidee „mg+ Wachsende Stadt“ „Mönchengladbach mittelfristig um zusätzliche 100 000 Einwohner wachsen kann“.

Forciert wird diese Entwicklung von Stadtplaner Dr. Gregor Bonin und Wirtschaftsförderer Dr. Ulrich Schückhaus, die auf der Expo Real einmal mehr als eingespieltes Duo für die Vorzüge ihrer Stadt warben. „Der Zug, den wir momentan in der Entwicklung der verschiedenen Projekte haben, ist genial und taugt als Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu anderen Kommunen“, sagt Bonin. „Mönchengladbach bietet Riesenchancen für Projektentwickler und Investoren. Diese können sich hier wunderbar austoben“, ergänzt Schückhaus. Man biete in Gladbach die Zuverlässigkeit, die Investoren suchten, bekräftigt Norbert Bienen, der derzeit bei der Vermarktung des neuen Büro-Ensembles „Paspartou“ im Nordpark erfährt, wie begehrt der Standort Mönchengladbach ist – sowohl für ansiedlungswillige Unternehmen als auch für Investoren.

Attraktive Wohnangebote realisieren derzeit die Büros von Schrammen und Dornieden. Im Schatten des Quartiers B. Kühlen entsteht nach den Plänen von Dornieden das Neuhof-Quartier mit rund 130 Mietwohnungen. Das Büro Schrammen Architekten schafft in Eicken im Schiller-Quartier rund 140 Wohneinheiten sowie Flächen für Dienstleistungsangebote und Kindertagesstätten. Fritz Otten verwirklicht auf dem Kapuzinerplatz seine langgehegte Vision einer Markthalle, die ein weiteres Alleinstellungsmerkmal für die Vitusstadt werden soll. Diese Markthalle soll überdies wichtiges Puzzleteil zur Ergänzung des Rahmenplans Abteiberg werden, der eine grundsätzliche Neuausrichtung des Areals im Herzen Gladbachs vorsieht.

Konkret verhandelten die Vertreter der WFMG in München mit potenziellen Investoren für ein Hotel mit rund 120 Zimmern auf dem Abteiberg. Der potenzielle Betreiber könnte dann auch das „Haus Erholung“ übernehmen. Parallel zu den Hotel-Planungen, die schon bei der Expo Real 2018 konkret vorgestellt werden sollen, soll auch der Durchstich von der Hindenburgstraße zum Museum Abteiberg vorangetrieben werden. Dafür hat die Entwicklungs-Gesellschaft EWMG vor Monaten zwei Immobilien erworben, die dafür abgerissen werden.

-jfk

 

KOMMENTAR

Am linken Niederrhein ist Mönchengladbach der Platzhirsch, das wurde auf der Expo Real einmal mehr deutlich. Kein Zufall also, dass Stadtplaner Dr. Gregor Bonin für 2018 mit einem eigenen Messestand für MG kokettierte – zum Entsetzen der anderen Standpartner wie Krefeld, Viersen oder Wesel, die die immensen Kosten für einen Expo-Stand im sechsstelligen Bereich ohne Gladbach nicht schultern könnten. Die Idee dazu ist jedoch legitim, denn Gladbach hat im Gegensatz zu anderen Kommunen einen (Master)Plan, dessen Früchte die Vitusstadt nun erntet – andere sind erst noch beim Säen.

Jan Finken