Mönchengladbach.Der Planungsprozess für die Umgestaltung des Platzes der Republik ist abgeschlossen. Nach Beschluss im jüngsten Planungs- und Bauausschuss kann die Fördermaßnahme der Sozialen Stadt wie geplant im Frühjahr 2021 starten. „Mit der Neugestaltung des Platzes wird eine zentrale Verbindung zwischen der geplanten Seestadt mg+ und dem Hauptbahnhof mit mehr Aufenthaltsqualität entstehen. Darüber hinaus werden Angsträume gezielt beseitigt. Ein Ort, der heute mehr gemieden als aufgesucht wird, wird so zum neuen Treffpunkt im zentralen Innenstadtbereich“, fasst Dr. Gregor Bonin, Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter, die Planung zum Platz der Republik zusammen.
Der Platz wird neu geordnet. Großzügige, baumbestandene Grünflächen werden von Wegen gesäumt. Durch zusätzliche Angebote sollen neue Zielgruppen angesprochen werden. Bisher war der Platz eher eine Aufenthaltsfläche für soziale Randgruppen. Mit starker Unterstützung der Rollbrettunion wird eine Skate-Plaza für Kinder und Jugendliche errichtet. Weitere Be-wegungsangebote entstehen auf der anderen Platzhälfte in der Nähe des Berufskollegs. Vor der Radstation wird ein entsprechend großer Bereich als Fläche für Veranstaltungen von Einbauten und Bepflanzungen freigehalten. Hier könnten kleinere Konzerte veranstaltet werden. Ein entsprechender Unterbau bietet auch Anschlüsse für Marktbeschicker und Betreiber von Freizeitmärkten.
Auch verkehrlich wird sich einiges verändern: Die Heinrich-Sturm-Straße sowie die Güterstraße sind heute noch Durchgangsstraßen, werden aber zu Sackgassen mit Wendeanlage umfunktioniert. „Damit wollen wir den motorisierten Individualverkehr rausnehmen und mehr Freiraum sowie mehr fußläufige Verbindungen und eine Radschnellstrecke ermöglichen“, erklärt Dr. Frank Schulz, Koordinator für Stadterneuerung im Fachbereich Stadtentwicklung und Planung. Um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, werden die Grünflächen um zehn Prozent erweitert. Über die seit Mai 2019 arbeitende Sicherheitskooperation Vitus konnten zahlreiche soziale und sicherheitsrelevante Themen aufgegriffen und in die Planung integriert werden. In enger Abstimmung mit der Polizei, dem Ordnungsamt, den vor Ort tätigen Streetworkern und den Anliegern konnten individuelle Lösungsansätze erarbeitet werden. Durch die weitere Begleitung der Sicherheitskooperation soll die „Bespielung des Platzes“ auch zukünftig begleitet werden.
Das geplante so genannte „Labor der Republik“ als Teil der Sicherheitskooperation sollte eigentlich in diesem Sommer mit unterschiedlichen Veranstaltungsformaten den Platz beleben. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte bislang jedoch noch keine Idee umgesetzt werden. Es ist dennoch geplant, in kleinerem Umfang mit entsprechenden Angeboten in der zweiten Jahreshälfte an die Öffentlichkeit zu gehen, um Erfahrungen zu sammeln, die gegebenenfalls auch für dauerhafte Veranstaltungen auf dem dann umgebauten Platz nutzbar werden. „Der Platz bietet gerade für Veranstaltung große Potenziale. Wir schaffen die baulichen Voraussetzungen, um den Platz neu erlebbar machen“, so Dr. Gregor Bonin.
Das Projekt wird mit rund 4,2 Millionen Euro über die Fördermaßnahme Soziale Stadt gegenfinanziert. Der Eigenanteil der Stadt beträgt rund 470.000 Euro. Die Umgestaltung beginnt planmäßig im Frühjahr 2021, die Fertigstellung ist für 2022 vorgesehen.
Ausschuss schafft Voraussetzungen für städtebauliche Ordnung für Fläche an der Maurus-Ahn-Straße
Auf der rund 2,5 Hektar großen Baumarktbrache zwischen Maurus-Ahn-Straße, Lürriper und Korschenbroicher Straße plant ein Investor den Neubau eines Baumarktes, der gleichzeitig die Verlagerung und Verkleinerung des dort ansässigen Modemarktes von der Korschenbroicher zur Lürriper Straße beinhaltet. Der Abriss der leerstehenden Baumarkthalle ist bereits erfolgt. Jetzt hat der Planungs- und Bauausschuss beschlossen, den Entwurf des Bebauungsplans für dieses Gebiet öffentlich auszulegen.
Der Bebauungsplan umfasst neben der Vergrößerung des Baumarktes im Vergleich zum ehemaligen Max Bahr auch die Reduzierung der bestehenden zentrenrelevanten Verkaufsfläche des Modemarktes an diesem nicht-zentralen Versorgungsstandort. Die Ansiedlung der Einzelhandelsbetriebe erfolgt somit im Sinne des Nahversorgungs- und Zentrenkonzeptes der Stadt Mönchengladbach. Darüber hinaus wird die in Mönchengladbach bestehende Versorgungslücke bei bau- und gartenmarktspezifischen Sortimenten durch die neue Baumarkt-Ansiedlung geschlossen und die entsprechende Kaufkraft in Mönchengladbach gebunden.
Hinsichtlich gestalterischer Aspekte soll der geplante Einzelhandel die Entwicklung auf der benachbarten Fläche der Seestadt mg+ berücksichtigen. „Mit dem Bebauungsplan wollen wir Fehlentwicklungen vermeiden und durch eine gute bauliche Lösung einen städtebaulich harmonischen Übergang zwischen dem gewerblichen Bereich und dem neuen Stadtquartier Seestadt mg+ erreichen“, betont Dr. Gregor Bonin. Die Planungen würden zudem einen besonderen Fokus auf die Umwelt und die nachhaltige Aufwertung des Standortes legen, so Bonin weiter. „Umweltschutzaspekte werden besonders berücksichtigt, was sich unter anderem in einer hocheffizienten Haustechnik mit Wärmerückgewinnung, einer begrünten Gabionenwand entlang der Anlieferung, E-Tankstellen, großen Gründachflächen, einer Photovoltaik-Anlage sowie einer Neupflanzung von insgesamt 36 Bäumen und sieben Großsträuchern widerspiegelt.“
Croonsquartier: Wohnraum und moderne Büroflächen
Das Unternehmen RheinQuadrat GmbH aus Ratingen hat in einem Bieterverfahren des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW (BLB) den Zuschlag erhalten, die Fläche des ehemaligen Finanzamtes an der Steinmetz-, Kleist- und Yorckstraße zu entwickeln. Das „Croonsquartier“ sieht gemäß Bebauungsplan eine Wohnnutzung an der Yorckstraße, Kleiststraße und Croonsallee vor. An der Steinmetzstraße ist eine Büronutzung geplant. Das „Croonsquartier“ ist städtebaulich ein verbindendes Element zwischen Gründerzeitviertel und Haupteinkaufsstraße.
Die Planungen sehen eine Tiefgarage, einen intensiv begrünten Blockinnenbereich und Dachbegrünungen vor. Schottergärten sind nicht erlaubt. Die Blocköffnung entlang der Kleiststraße erhöht den Luftaustausch im Quartier und ist entsprechend gut für das Mikroklima. „Die Stadt begrüßt die Pläne des Investors, in zentraler Lage qualitätsvollen Wohnraum und moderne Büroflächen zu realisieren. Beides wird im Innenstadtbereich stark nachgefragt“, so Stadtdirektor Dr. Gregor Bonin.
Fotos / Visualisierungen: RheinQuadrat GmbH, Stadt MG