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Trotz Trump: Unternehmen am Niederrhein glauben nicht an starken Einbruch ihrer US-Geschäfte

Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. Foto: IHK

 

Die Mehrheit der Außenhandelsunternehmen am Mittleren Niederrhein sieht der neuen US-Regierung gelassen entgegen und erwartet keine gravierenden Folgen für ihr Geschäft. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung bei gut 200 Exportunternehmen aus der Region, die von der IHK Mittlerer Niederrhein nach der US-Wahl durchgeführt wurde. „Die Exportunternehmen am Mittleren Niederrhein gehen davon aus, dass der negative Einfluss der neuen US-Präsidentschaft auf ihre Geschäfte gering sein wird“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz.

Die US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2016 war begleitet von einer starken Protektionismusdebatte. Insbesondere der designierte US-Präsident Donald Trump, der am 20. Januar in sein Amt eingeführt wird, machte sich für eine wirtschaftliche Abschottung seines Landes stark. „Die Vereinigten Staaten sind ein wichtiger Partner für die Betriebe der Region. Deswegen war es uns wichtig, einschätzen zu können, welchen Effekt die Unternehmen am Niederrhein durch die neue US-Regierung auf ihre Geschäfte und damit auf die Konjunktur hierzulande erwarten“, sagt Steinmetz.

63 Prozent der Exportbetriebe gaben an, direkt oder indirekt über Kunden-Lieferanten-Beziehungen mit den USA verbunden zu sein. 35 Prozent gehen nicht davon aus, dass die neue US-Regierung einen negativen Einfluss auf ihre Geschäfte in den Vereinigten Staaten hätte. 12,5 Prozent der Exportbetriebe befürchten, dass ihre Geschäfte leicht zurückgehen. Zudem prognostizieren 0,6 Prozent einen starken Rückgang der Geschäfte. 8,5 Prozent rechnen mit Einbußen, weil sie von Exportverlusten ihrer Kunden, die mit den USA verbunden sind, ausgehen. Insgesamt befürchtet damit mehr als jedes fünfte Exportunternehmen Umsatzeinbußen aufgrund der erwarteten Wirtschaftspolitik der Trump-Administration.

„Allerdings gibt es auch einen Anteil an Optimisten von 7 Prozent der exportierenden Betriebe, der davon ausgeht, dass sich die eigenen US-Exporte durch die neue Präsidentschaft steigern könnten“, erklärt Steinmetz. „Die Zahlen zeigen, dass der Einfluss der neuen US-Regierung auf die Konjunktur hierzulande nach der derzeitigen Einschätzung der Unternehmen nicht übermäßig groß werden dürfte.“ Dennoch werde die Trump-Administration als Risiko für die weitere wirtschaftliche Entwicklung gesehen.

Je nach Branche fallen die Bewertungen unterschiedlich aus. Insbesondere in der Industrie ist der Anteil der Optimisten sehr hoch. Hier liegt der Anteil der Außenhandelsunternehmen, die von einer Steigerung der Exporte in die USA ausgehen, sogar bei 12 Prozent. Etwas mehr als jeder fünfte Betrieb geht von einem Minus bei den Exporten aus. Die außenhandelsaktiven Großhändler sind zurückhaltender. 26 Prozent der Betriebe rechnen mit Einbußen ihres US-Geschäfts, kein Unternehmen der Umfrage geht von einem Erstarken des Exportgeschäfts aus. „Diese Branche fürchtet somit in der Tat einen merklichen Rückgang des Exportgeschäfts mit den USA“, erklärt Steinmetz.