Mönchengladbach. Mönchengladbach ist ein wichtiger Logistik-Standort – für die Region, für NRW und auch im internationalen Vergleich. Aber: Er wird nicht mehr so wachsen wie in den vergangenen Jahren. Mangels Flächen. Das letzte große freie Areal für einen Logistiker hat nun der australische Konzern Goodman erworben: 60.000 Quadratmeter im Regiopark. Damit ist dieser „voll“. Für die Wirtschaftsförderung der Stadt bedeutet das, dass sie ihren Fokus verändern muss.
Die Goodman-Gruppe ist im Regiopark bzw. in Mönchengladbach kein Unbekannter: Die Australier waren bereits bei der Ansiedlung von Esprit und Zalando involviert. Auf dem letzten verbliebenen Areal will Goodman nun spekulativ, das heißt, der oder die künftigen Nutzer stehen noch nicht fest, ein Logistikzentrum mit einer Größe von 33.000 Quadratmetern errichten. Dr. Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer von WFMG und EWMG, zeigte sich auf der Immobilienmesse Expo Real überzeugt, dass sich dies bald ändern wird: „Die Nachfrage nach Logistikflächen ist definitiv vorhanden.“ Ob es ein, zwei oder drei Nutzer werden, ist noch offen; jedenfalls kann das Logistikzentrum bei Bedarf gedrittelt werden. „Die Ansiedlung von Unternehmen wie ESPRIT mit FIEGE, Zalando oder DHL mit Primark haben in den vergangenen Jahren immer wieder bewiesen, dass der Regiopark in der Champions League für Logistiker spielt. Mit Goodman haben wir in den letzten Jahren erfolgreiche, große Projekte realisiert. Die kommende spekulativ errichtete Immobilie bietet die Chance, auch kurzfristigen Nachfragen gerecht werden zu können.“ 5.000 Arbeitsplätze sind im Regiopark entstanden, mit dem Neubau sollen rund 200 weitere dazukommen. Daniel Dieker, Projektmanager bei der WFMG, betont: „Die Entwicklungen der vergangenen Jahre zeigen auch, dass sowohl in Bezug auf die Arbeitsplatzdichte, als auch die Qualität der Beschäftigung ein klarer Mehrwert entsteht. Goodman ist Partner im Logistiknetzwerk LOG4MG und somit engagiert am Standort Mönchengladbach. Wir sehen in der Logistikbranche eine immer engere Vernetzung im B2B-Bereich, die vor Ort entsteht.“
Verzeichnete die Logistik-Branche zuletzt stets kontinuierliches Wachstum in den Beschäftigungszahlen, so hat sich das bereits im vergangenen Jahr gewandelt: Erstmals wuchs der Bürosektor stärker als die Logistik. Ohnehin mausert sich Mönchengladbach immer mehr zu einem relevanten Bürostandort: Über 45.000 Menschen arbeiten in Mönchengladbach im Büro, 2014 waren es gerade einmal knapp über 42.000. Dem weiter steigenden Bedarf nach Büroflächen – die Leerstandsquote liegt mit 4,8 Prozent bereits gefährlich niedrig – trägt die WFMG Rechnung: Der Nordpark bietet aktuell über 5.000 Büro-Jobs, die Zwillingstürme PASPARTOU sind die attraktivsten Vorboten neuer Bürogebäude, die im Nordpark, aber auch in Innenstadtlagen (Bürogebäude „Stonecutter Offices“ an der Steinmetzstraße), entstehen. Laut des neuen Immobilienmarktberichts für Mönchengladbach, der auf der Expo Real vorgestellt wurde, werden bis 2020 weitere 15.700 Quadratmeter Büroflächen im Nordpark fertiggestellt. Insgesamt sind dort noch 120.000 Quadratmeter verfügbar.
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BU: So sehen die neuen Bürowelten im PASPARTOU im Nordpark aus.
Visualisierung: Hartmann Architekten