Kempen. Die SAMSON PFEIFFER hat automatisierte Absperrarmaturen an einen Weltmarktführer für Elektrolyseure zur Produktion von grünem Wasserstoff geliefert und damit eine umweltfreundliche Technologie unterstützt. Der Kunde nutzt über eine Pilotanlage Gase aus der Stahlerzeugung, um Methanol herzustellen. In der Anlage setzt der Stahlbauer Wasserstoff ein, das mit dem Wasserstoff-Elektrolyseprozess hergestellt wird. Speziell für diese Applikation liefert die PFEIFFER Chemie-Armaturenbau GmbH einen Kugelhahn aus der Baureihe 26d. Damit bringt sich der Armaturen-Hersteller vom Niederrhein in eine innovative Entwicklung ein, die den CO₂-Ausstoß bei der Stahlerzeugung für die Herstellung von klimaneutralem Kohlenwasserstoff künftig nutzen kann.
Zu den wesentlichen Business Units des Unternehmens zählen der Anlagenbau für die Chemie- sowie die Stahlindustrie. Diese beiden Zweige fließen in der Pilotanlage zusammen. Ein wesentliches Projektziel in der Großanlage ist die klimaneutralere Stahlproduktion.
„Im Technikum des Kunden wird das Verfahren schon heute praktisch angewandt. Hiermit sind die Weichen gestellt, diese Anlage in den kommenden Jahren großtechnisch einzusetzen“, beschreibt Diplom-Ingenieur André Schnepper die Situation. Wasserstoff wird ein zunehmend wichtiger Energieträger. SAMSON PFEIFFER ist an dieser entscheidenden Nahtstelle involviert und hinterlässt seinen grünen Fußabdruck. „Je mehr Wasserstoff der Kunde in diesem Anlagentyp produziert, desto mehr CO₂ kann umgewandelt werden – und belastet dadurch nicht die Umwelt“, sagt der Vertriebsleiter.
Ein Vertrauensbeweis sei in diesem Zusammenhang, dass sich der Weltmarktführer in einem ebenso komplexen wie zukunftsweisenden Verfahren auf das Know-how von PFEIFFER verlässt und sein Technologie-Werk mit dem Hightech-Kugelhahn vom Kempener Hooghe Weg 41 ausrüstet. Für die nächsten Jahre liefert PFEIFFER mithin die Armaturen für die Wasserstoff-Einheiten. „Darüber hinaus sind wir für weitere H₂-Projekte mit dem Produktportfolio aus der SAMSON GROUP im Gespräch“, so André Schnepper. „Wir sind stark daran interessiert, eine klimaneutrale Zukunft mitzugestalten.“
Der PFEIFFER-Kugelhahn aus der Baureihe 26d, der jetzt im Einsatz ist, gilt in der Branche als Allrounder. Die Baureihe ist in vielen Werkspezifikationen bei Chemiekonzernen etabliert. Der dichtschließende Kugelhahn wird in Rohrleitungssystemen – auch für aggressive Medien – eingesetzt, insbesondere bei hohen Anforderungen in Chemieanlagen.
Die Armatur genügt darüber hinaus höchsten Sicherheitsanforderungen über zwei voneinander unabhängige Gehäusedichtungen. „Alle medienberührten Dichtungen sind aus PTFE“, beschreibt der zuständige Produkt-Manager Klaus Kremer den besonderen Standard des Edelstahl-Produktes made in Kempen. Zudem kann der Kugelhahn in verschiedenen Varianten geliefert werden – auch das hat bei den hohen Anforderungen des Kunden den Ausschlag gegeben. Klaus Kremer: „Dank eines modularen Baukastensystems sind damit sowohl ein breites Einsatzspektrum als auch eine hohe Verfügbarkeit gegeben.“ Die vorhandenen DIN5211-Anschlüsse sorgen für eine mechanische Verbindung mit allen gängigen Antrieben – so auch für die Pilotanlage.
Mit dem Step in die Wasserstoff-Technologie stellen wir unter Beweis, wie vielseitig einsetzbar unser Kugelhahn ist“, sagt PFEIFFER-CEO Bernd Jenner. Stolz ist SAMSON PFEIFFER nach Aussage des Geschäftsführers, mit der Lieferung ein entscheidender Baustein im industriellen Fortschritt zu sein, die Forschung für nachhaltige Entwicklung zu unterstützen und damit letztlich die Energiewende voranzutreiben.
„In diesem Verfahren kommt zum Tragen, dass CO₂ nicht als schädlicher Abfall in die Atmosphäre geblasen wird, sondern als Wertstoff in der Stahlherstellung noch einmal verwandt wird“, so Bernd Jenner. Kohlenstoff werde also nicht als klimaschädliches Gas abgegeben. „Und die fossilen Energieträger werden nicht mehr gebraucht, weil wir gemeinsam auf Wasserstoff umstellen.“
Unter dem Strich trägt der Kugelhahn aus Kempen also dazu bei, dass die CO₂-Bilanz in dieser Partnerschaft mit einem der weltweit größten Stahlhersteller makellos ist. Bernd Jenner und André Schnepper sagen: „Während andere von Wasserstoffhype sprechen, haben wir unser Ränzlein in der Weiterentwicklung dieser Technologie längst geschultert.“