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Die Textilindustrie wird nachhaltiger

Es sind herausfordernde Zeiten für die Textilindustrie. Zunächst die Corona-Pandemie mit Nachfragerückgang und erheblichen Störungen der Lieferketten, im Anschluss der Ukraine-Krieg, in dessen Folge die Energiepreise explodierten und auch die Inflationsrate stieg. Und nicht zuletzt zeigt auch die Klimakrise ihre massiven Auswirkungen auf die Branche, sodass sich zunehmend ein neues Verständnis für Umwelt und Nachhaltigkeit entwickelt.

Nachhaltigkeit bedeutet einen neuen, bewussteren Umgang mit Ressourcen und Rohstoffen unter ökologischen, aber auch ökonomischen Gesichtspunkten. Kein Wunder, dass dieses Thema auf der diesjährigen Fachmesse ITMA in Mailand bei vielen Ausstellern einen großen Raum eingenommen hat. Ganz gleich, ob es sich um Energiesparmaßnahmen oder eine umweltfreundlichere Produktion handelt.

Monforts: Nachhaltig aus Tradition

Als einer der führenden Hersteller von Maschinen für die Textilindustrie ist die A. Monforts Textilmaschinen GmbH & Co. KG bereits seit Jahrzehnten Experte darin, seine Anlagen in Sachen Effizienz und Sparsamkeit zu optimieren. Zahlreiche Patente belegen den Anspruch des Unternehmens, sämtliche Produktionsprozesse und technische Details kontinuierlich zu verbessern und weiterzuentwickeln. „Da die Veredelung in der textilen Produktionskette besonders energieintensiv ist, lassen sich gerade hier spürbare Ergebnisse erzielen. Wir sind stolz, dass wir auf der ITMA 2023 zeigen konnten, wie unsere Kunden erhebliche Einsparpotenziale nutzen können“, berichtet Geschäftsführer Gunnar Meyer.

Dazu zählen nicht nur modernste Isolierungen der Anlagenkammern, sondern auch Wärmerückgewinnungsanlagen. Hier gibt es Systeme zur Ergänzung an vorhandenen Anlagen, um abseits einer Neuinvestition die Produktion ressourcenschonender und ökonomischer zu gestalten. Das modulare Wärmerückgewinnungssystem MonforClean als Luft/Luft- oder Luft/Wasser-Wärmetauscher ist kompakt und platzsparend in die Spannrahmenkammer integriert und kann um eine Abluftreinigung mittels Elektrofilter und ein Modul zur Geruchseliminierung mittels UV-Licht erweitert werden. Dies ist besonders für Textilfabriken in der Nähe von Wohngebieten interessant.

Innovativ & individuell: BionicFin

Teure Energie lässt sich aber auch mit kleineren Maßnahmen einsparen. So kann der Wärmeverlust durch die innovative und individuell anpassbare Schlitzabdeckung BionicFin maßgeblich reduziert werden. Auch alternative und kombinierte Heizsysteme mit Brennern und Wärmetauschern wie Gas-Dampf, Gas-Öl oder Elektro-Dampf stehen auch zur Nachrüstung zur Verfügung. Dies bietet den Textilherstellern mehr Flexibilität bei der Wahl des Energieträgers. Einen großen Einfluss auf den Energieeinsatz eines Prozesses hat auch die Menge an Wasser, die auf die textile Warenbahn aufgebracht wird. Daher ist es für eine Vielzahl von Veredelungsprozessen sinnvoll, über ein Minimalapplikationssystem wie dem EcoApplicator nachzudenken. Weniger Wasser bedeutet weniger Energie zum Trocknen sowie einen schnelleren und ökonomischen Produktionsablauf. „Unsere Produkte überzeugen besonders durch ihre Langlebigkeit. Damit auch ältere Anlagen von den Neuentwicklungen profitieren und teure Energie einsparen können, lassen sich zahlreiche Maßnahmen auch im Retrofit umsetzen. So können wir auch bestehende Anlagen zukunftsfähig machen und sie auf ein neues Level heben,“ erläutert Achim Gesser, Leider der Ersatzteilabteilung bei Monforts.

Aber nicht nur am Energieverbrauch, sondern auch am Einsatz von umweltbelastenden Chemikalien haben die Experten bei Monforts erfolgreich gearbeitet. Die bereits weltweit etablierten Verfahren Econtrol® und Econtrol® T-CA erzielen hervorragende Ergebnisse beim kontinuierlichen Färben von Cellulosefasern und Cellulose-Polyester-Mischungen. Hier wird eine deutlich verkürzte Prozesszeit erreicht. Zudem reduzieren sich insbesondere der Chemikalieneinsatz um bis zu 86 Prozent, der Energieeinsatz um bis zu 49 Prozent und der Wasserverbrauch um bis zu 63 Prozent im Vergleich zum Pad-Dry-Thermosol-Pad-Steam-Prozess.

Mit Wasserstoff in die Zukunft

„Auch wenn wir bereits Vieles erreicht haben, ruhen wir uns nicht auf unseren Erfolgen aus“, sagt Gunnar Meyer. Vielmehr richtet sich der Blick bei Monforts stets in die Zukunft, um dauerhaft zu den Innovationsführern zu gehören. So führt das Unternehmen derzeit mit renommierten Partnern aus Forschung und Wirtschaft ein Forschungsprojekt zum Einsatz von Wasserstoff in der Textilindustrie an. Hierfür arbeiten die Partner im Verbund an einem Spannrahmentrockner, der bis zu 100 Prozent reinen Wasserstoff zuverlässig verarbeitet. Die Heizleistung eines durchschnittlichen Spannrahmens, der mit zwei bis drei Megawatt arbeitet und eine mittlere Wärmemenge von 2.500 Kilojoule pro Kilogramm Ware benötigt, soll so schon bald auf einen nachhaltigen und grünen Energieträger umgestellt werden.

Vorschau: 140-jähriges Firmenbestehen bei Monforts

Im Jahr 1884 gründete August Monforts das Unternehmen in der Mönchengladbacher Kronprinzenstraße mit 52 Mitarbeitenden. Heute gilt das Unternehmen als führender Hersteller von Textilveredelungsmaschinen und beschäftigt mehr als 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an seinen drei Standorten in Deutschland, Österreich und China. „140 Jahre sind ein guter Grund, diesen Erfolg im kommenden Jahr gebührend zu feiern. Kunden, Partner und Mitarbeitende dürfen gespannt sein“, freut sich Nicole Croonenbroek, Marketingleiterin bei Monforts.

IM NETZ

monforts.de