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Mitfahr-App von goFLUX: Zusammen fahren – der Umwelt zuliebe

von Jan Finken

Das Thema Fahrgemeinschaften ist nicht neu – der Ansatz von goFLUX schon! Das Kölner Unternehmen arbeitet mit einer KI-basierten App und verspricht damit ein neues Mobilitätsangebot. In Mönchengladbach wird die App derzeit von Mitarbeitern des Bethesda-Krankenhauses getestet.

Mönchengladbach. In Zeiten des Klimawandels, der Inflation und steigender Lebenshaltungskosten werden Themen wie Nachhaltigkeit und Kosteneinsparungen immer wichtiger, sowohl für Unternehmen als auch für die Bevölkerung. Es braucht innovative Möglichkeiten, die uns in der Region Mönchengladbach helfen. Die Mitfahr-App goFLUX ist aktuell am Evangelischen Krankenhaus Bethesda Mönchengladbach und beim Träger Johanniter GmbH  im Einsatz.

Nicht nur innerhalb des Krankenhauses setzen die Johanniter auf kurze und gute Wege. Auch wenn es um den Arbeitsweg geht, soll es die beste Möglichkeit für ihre Mitarbeitenden sein. Über die Mitfahr-App goFLUX können die Beschäftigten seit einigen Monaten gemeinsam zur Arbeit pendeln. 110 Fahrten haben in der aktuellen Pilotphase seit Mitte April stattgefunden. Die meisten bieten aktuell Fahrgemeinschaften aus Schwalmtal, Wegberg, Wickrathberg, Grevenbroich, Steinhausen, Anrath und Dülken an und nehmen so ihre Kolleginnen mit zur Arbeit. Das Ziel: Nicht alle sollen mehr im eigenen Pkw anreisen, vor allem, wenn sie ähnliche Anfahrtswege haben. Denn das belastet die Umwelt, sorgt für ein höheres Verkehrsaufkommen in Mönchengladbach, weniger Parkmöglichkeiten am Krankenhaus und insgesamt auch für eine schlechtere CO2-Bilanz. Außerdem müssen alle, die allein fahren, auch für hohe Spritkosten aufkommen. Schaut man sich die Region Mönchengladbach an, so haben bis heute rund 530 von der App vermittelte Fahrten stattgefunden; 10.602 Benutzer*innen der App gibt es derzeit schon, 452 davon sind in der Region Mönchengladbach aktiv.

Wichtig: Das App-basierte Mobilitätsangebot ist nicht nur auf Unternehmen in Mönchengladbach begrenzt. „Alle Menschen in der Region können die App kostenfrei downloaden, Fahrten anbieten oder buchen“, unterstreicht Lisa Schultheis. Pressesprecherin von goFLUX Mobility, Der Vorteil von Unternehmens-Partnerschaften ist unter anderem, dass viele Unternehmen das Angebot subventionieren, sodass Pendelnde kostenfrei in Fahrgemeinschaften unterwegs sein können und Menschen, die Fahrten anbieten, einen Spritkostenzuschuss bekommen. „Für die Unternehmen sind dann die Themen Emissionen einsparen, um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen sowie Parkplätze entlasten die Kernargumente“, betont Schultheis.

Als Teil seiner Nachhaltigkeitsstrategie hat sich das Evangelische Krankenhaus Bethesda der Johanniter deshalb bewusst für ein innovatives Instrument entschieden, um seine Nachhaltigkeitsziele zu fördern und so Emissionen einzusparen: „Wir freuen uns, unseren Mitarbeitenden ein Mobilitätsangebot zu machen, mit dem sie klimafreundlicher und kostengünstiger zur Arbeit kommen können. In den vergangenen Monaten haben wir damit gute Erfahrungen gemacht“, sagt Krankenhausdirektorin Rita Tönjann.

Mit gutem Beispiel geht das Bethesda Krankenhaus voran als eines der ersten Unternehmen in Mönchengladbach, die nun auf digitale Fahrgemeinschaften über die goFLUX-App setzen. Auch OQEMA, Tiefdruck Schwann-Bagel sowie die Städtischen Kliniken Mönchengladbach sind mittlerweile Kooperationspartner im Pilot-Projekt: „Je mehr Unternehmen sich anschließen und ihren Mitarbeitenden kostenlose oder vergünstigte Fahrgemeinschaften anbieten, desto schneller verdichtet sich das Fahrgemeinschaftsnetz. In Bonn zum Beispiel haben innerhalb eines Jahres mehr als 10.000 Fahrten stattgefunden – das Ergebnis ist sehr erfreulich: Etwa 107.000 Kilometer und mehr als 30.000 Kilogramm CO2-Äquivalente, darunter CO2-Emissionen und weitere schädliche Treibhausgase, konnten so vermieden werden“, sagt Lisa Schultheis.

Darüber hinaus ist die Einbindung von goFLUX-Fahrgemeinschaften in den klassischen ÖPNV sinnvoll, so wie es seit August 2022 in Bonn der Fall ist. Dort kooperiert das Kölner Mobilitätsunternehmen mit den Stadtwerken Bonn sowie SWB Bus & Bahn, indem es die Pendel-Fahrgemeinschaften digital in das ÖPNV-Netz integriert. Randgebiete werden dadurch besser angebunden und Menschen können einfacher aus dem Auto in den Umweltverbund umsteigen. Mönchengladbach ist für goFLUX ein interessanter Standort, wie Schultheis bestätigt, auch wenn es noch keine konkretetn Absprachen mit dem örtlichen ÖPNV-Anbieter NEW gibt: „Da es in Mönchengladbach keine U- oder S-Bahnen gibt, sehen wir hier eine noch größere Chance, die Verfügbarkeit des ÖPNV zu ergänzen.  Wir suchen in jeder Region, in der wir tätig werden, starke Partner, die eine hohe Glaubwürdigkeit für das Thema nachhaltige Mobilität haben. Oft bietet sich der lokale ÖPNV an. In der Region Mönchengladbach bewerten wir aktuell die Optionen und suchen aktiv den Austausch, unter anderem auch mit der Stadt“, so Schultheis. Nach der Einführung am Bethesda Krankenhaus im Pilotprojekt (die städtischen Kliniken Mönchengladbach sind ebenfalls als goFLUX-Kooperationspartner dabei) sei der nächste Schritt, diese positive Entwicklung aufzuzeigen und anhand der Referenzwerte in der Region Bonn den gleichen Weg für Mönchengladbach einzuschlagen.

INFO

goFLUX hat Fahrgemeinschaften auf KI-basierter Technologie digitalisiert, um Fahrtanfragen und -Angebote automatisch zu matchen. Ein Algorithmus berechnet passende Treffpunkte zum Ein- und Aussteigen. Über eine Live-Ansicht können Fahrende und Mitfahrende auf Basis von Google-Maps sehen, wo sich der jeweils andere gerade befindet. Wer die App zum Pendeln nutzen möchte, kann seinen Arbeitsweg individuell planen und zum Beispiel an Homeoffice-Tage anpassen. Für Nutzer*innen ergeben sich verschiedene Vorteile: kürzere Pendelzeiten, teils kostenloses oder subventioniertes Mitfahren, sparen von Spritkosten, weniger Stress bei der Parkplatz Suche. Auch bilden sich SynergieEffekte, von der die gesamte Region Mönchengladbach profitiert: Die Reduktion von Verkehr, Stau und CO2-Emissionen.

Bildtext: Gabriele Thurn, Nachhaltigkeitsbeauftragte am Bethesda, Ousmane N’Guer von goFLUX und Krankenhausdirektorin Rita Tönjann stellten die App jetzt vor.

Foto: Andreas Baum