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Niederländer sorgen für Luftsprünge

 

Mönchengladbach. Was tun mit einem rund 35 000 Quadratmeter großen Grundstück, das nach der industriellen Revolution als Textilstandort nicht mehr relevant war? Eine Antwort auf diese Frage hat der Immobilienberater und Projektentwickler Bienen & Partner schon vor längerer Zeit gefunden: 92 Prozent der Fläche sind nach der Umwandlung zum Büro-Standort bereits wieder vermietet, und nun kommen zwei weitere Ankermieter hinzu: Das niederländische Unternehmen „Ballorig“, mit 38 Indoor-Freizeitpark-Filialen Marktführer in den Niederlanden ist und auch bereits vier Freizeiteinrichtungen in Deutschland eröffnet hat, sowie der Trampolinpark-Betreiber „Space Jump“ aus Kerkrade. „Ballorig“ mietet eine Fläche von 4 200 Quadratmetern an und bietet jede Menge Spielspaß für Kinder im Alter von null bis 15 Jahren. Ob toben im Bällebecken, springen auf Hüpfkissen, kriechen durch Tunnel, Gänge und Irrgärten oder rutschen aus unterschiedlichen Höhen, hier ist jede Menge Beschäftigung und Spaß für den Nachwuchs garantiert. Ein Restaurant, kostenloses WLAN und Lesestoff sorgen dafür, dass auch Unterhaltung für die Eltern gewährleistet ist. Laut Geschäftsführer Andreas Ezinga werde „Ballorig“ in Mönchengladbach etwa 1 Million Euro investieren.

 

Hallentrampolin-Spezialist „Space Jump“ mietet derweil in der Nachbarhalle rund 2 870 Quadratmeter Fläche an und bietet mit Free Jumping, Jumping Fitness, Dodgeball sowie Tricks & Skills schwerelosen Spaß für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ab acht Jahren an (jüngere Kinder nur in Begleitung eines Erwachsenen). Invest hier: etwa 1,5 Millionen Euro. Das Parken auf dem Areal ist für Besucher der beiden Freizeiteinrichtungen kostenfrei.

 

„Aufgrund dessen, dass wir im Indoor-Freizeitangebot in Mönchengladbach noch Potenzial ausgemacht haben und wir so im Grenzgebiet Besucher unserer Freizeiteinrichtungen erschließen können, ist der Standort optimal. Dass es speziell die Malmedyer Straße geworden ist, ist der Flexibilität des Projektentwicklers sowie des Investors zu verdanken, die sich in konstruktiver Art und Weise auf unsere individuellen Anforderungen eingestellt haben“, unterstreichen unisono Kathrin Passchier, Betriebsleiterin von „Ballorig“ und Pascal van den Broek, Geschäftsführer von „Space Jump“ unisono zur Standortwahl.

 

 

Die alten Sheddachhallen des historischen Industrieareals auf der Malmedyer Straße waren aufgrund der geringen Hallenhöhe und des schlechten Zustandes nicht mehr zeitgemäß, eine Modernisierung – auch mit Hinblick auf die energetische Sanierung – zu aufwändig. Bienen & Partner hat daraufhin gemeinsam mit der Architektengemeinschaft Jakobs/Joeken für den Investor, der Duijndam Kültz Grundstücksverwaltungs GbR, ein Konzept mit hoher Drittverwendbarkeit entwickelt, das in der Basisversion eine Nutzung als Gewerbepark mit acht Hallen, jeweils kombiniert mit einer Büroeinheit, vorsah. Die Anfrage der beiden niederländischen Unternehmen hat bei Projektentwickler und Investor aber zur Entwicklung dieses alternativen Nutzungskonzeptes für einen Indoor-Freizeitpark geführt.

 

„Ziel war es, trotz der vom ursprünglichen Konzept abweichenden Anforderungen, das Grundgerüst des ursprünglich geplanten Gewerbeparks beizubehalten und eine mögliche Nachvermietung als Gewerbepark zu gewährleisten“, erläutert Projektentwickler Norbert Bienen. Innerhalb der geplanten acht Einheiten entstehen so jetzt zwei große Eventbereiche mit einer Höhe von sieben Metern und mit einer Gesamtnutzfläche von rund 7 075 Quadratmetern. Die beiden Bereiche werden auf die individuellen Anforderungen der künftigen Freizeitpark-Mieter exakt zugeschnitten.

 

Ballorig-Geschäftsführer Andreas Ezinga hat an seinem neuen Standort Großes vor: „Wir brauchen etwa 150.000 Besucher im Jahr, damit es sich rechnet.“ Dabei setzt er auf die Nähe zu Krefeld, Viersen und umliegende Städte sowie die schnelle Verkehrsverbindung in den Rhein-Kreis Neuss. Damit ein solcher Andrang vor allem an Wochenenden und in Ferienzeiten Anwohner der Engelblecker Straße und der Straße „Am Baumhof“ nicht belästigt, sollen die Autos der Gäste über die Malmedyer Straße zur Krefelder Straße hin das Gelände verlassen. Die Parkplatzzufahrt an der Straße „Am Baumhof“ werde mit Schranken versehen, die abends ab 20 Uhr geschlossen werden.

-jfk

 

Bildunterschrift: Investor Thomas Kültz (5. v. l.), Proektentwickler Norbert Bienen (3. v. r.) und Architekt Norbert Jakobs (3. v. l.) entwickelten nach Anfrage der beiden niederländischen Mieter schnell das ursprüngliche Nutzungskonzept.

Foto: Bienen & Partner