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Robotertechnik gegen den Fachkräftemangel

 

Mönchengladbach. Norbert Kleinendonk ist seit über 30 Jahren im Geschäft. Als Geschäftsführer des japanischen Robotik- und Schweißspezialisten OTC DAIHEN mit Hauptsitz in Mönchengladbach ist er Experte auf dem Gebiet der metallverarbeitenden Industrie. Und hier verfolgt er seit Jahren einen beunruhigenden Trend: „Die Unternehmen haben große Mühe, Facharbeiter für Schweißarbeiten zu finden – ein Trend, der in ganz Europa zu beobachten ist.“ Schweißer zu werden, sei in der heutigen Zeit kein erstrebenswerter Beruf mehr. Gleichwohl sei es eine sehr anspruchsvolle Aufgabe: „Feingefühl, Detailgenauigkeit und technisches Verständnis sind wichtige Voraussetzungen“, weiß Kleinendonk.

 

Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen ist der Fachkräftemangel ein großes Problem. Laut einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Verbands für Schweißen und verwandte Verfahren (DVS) haben in 2019 rund 30 Prozent der Mitgliedsunternehmen existenzielle Probleme beklagt, weil ihnen durch fehlende Fachkräfte etliche Aufträge verloren gehen. „Wir bei OTC DAIHEN EUROPE haben uns schon früh Gedanken gemacht, wie man den Unternehmen in dieser Hinsicht helfen kann“, sagt Norbert Kleinendonk. Die Antwort lautet EASYARC, eine neue kompakte Schweißanlage für Werkstattbetriebe. Das System ist mit einer Sicherheitseinhausung, Blendschutz und großzügiger Öffnung ausgestattet, die den Bediener optimal vor Funkenflug und Kollisionen mit dem Roboter schützt. Zudem lässt sich die kompakte Einheit bequem auf Laufrädern überall in der Werkstatt an die jeweilige Stelle rollen, wo sie gerade benötigt wird.

 

„Metallbaubetriebe suchen (…) nach praktischen Lösungen, Schweißaufgaben
unkompliziert und in weitaus kürzerer Zeit zu erledigen“
OTC-Geschäftsführer Norbert Kleinendonk

 

Die Botschaft, dass für eine Inbetriebnahme und Einweisung von Roboterzellen nur wenig Zeit aufgewendet werden muss, ist inzwischen auch bei kleineren Betrieben angekommen. „Metallbaubetriebe suchen gerade angesichts des frappierenden Fachkräftemangels zunehmend nach praktischen Lösungen, Schweißaufgaben unkompliziert und in weitaus kürzerer Zeit zu erledigen. Gerade für Kleinauflagen wurde unser System entwickelt, das monotone Arbeiten abnimmt und gleichzeitig hochqualitative Ergebnisse liefert“, unterstreicht Kleinendonk.

 

Ein weiterer Vorteil des EASYARC-Systems, das neben dem Standardmodell sechs weitere Typen umfasst: Der Einsatz dieser kompakten Roboteranlage ist in vielen Fällen auch wirtschaftlich für kleine und mittelständische Unternehmen zu vertreten. Der Einstiegspreis liegt bei 50.000 Euro; auch Refinanzierungs- und Leasingmodelle können in Anspruch genommen werden. Je nach Konfiguration wird jede schlüsselfertige Zelle zu einem Festpreis angeboten.

 

Norbert Kleinendonk

„Mit dieser Lösung erfüllen wir von OTC nicht nur die gestiegenen Mobilitätsansprüche, sondern liefern auch eine CE-zertifizierte Anlage, die allen betriebserforderlichen Sicherheitsaspekten Rechnung trägt. Es handelt sich um die bisher erste am Markt verfügbare Kompaktanlage mit standardmäßiger Sicherheitseinhausung. Außerdem arbeitet EASYARC mit einer softwaregestützten Arbeitsbereichs-Limitierung, um räumliche Übertretungen der Roboterachsen zum Schutz des Bedieners von vornherein auszuschließen“, erklärt Norbert Kleinendonk.

 

In der Basisausführung wird EASYARC mit einem OTC Lichtbogenschweißroboter vom Typ FD-B6 geliefert, der sämtliche Schweißaufgaben in hoher Geschwindigkeit erledigt. Die Anlage kann mit verschiedenen OTC Schweißmaschinen ausgestattet werden, die praktisch in einem Rack im Rahmen untergebracht sind. Werden höhere Schweißströme benötigt, stehen auch wassergekühlte Maschinenvarianten zur Verfügung. EASYARC eignet sich ebenfalls hervorragend zum WIG Schweißen mit und ohne Kaltdraht. Hierzu steht der OTC Robotertyp FD-V8 zur Auswahl.

 

Es können generell Bauteile von bis zu ca. 1.000 mm Kantenlänge geschweißt werden. „Wem das noch nicht genügt, bekommt seine EASYARC noch mit einer zusätzlichen Drehachse zur Positionierung der Bauteile ausgestattet, wobei die Tischhöhe von vornherein etwas niedriger ausfällt, um weiterhin eine komfortable Einlegehöhe für den Bediener zu gewährleisten.. Die Tragkraft dieser Achse vom Typ PB250 beträgt – je nach Länge und Breite des Werkstücks – bis zu 250 Kilogramm“, so der OTC-Geschäftsführer. Da jede Zelle mit Sicherheitseinhausung versehen ist, muss man sich im Werkstattbetrieb keine weiteren Gedanken über den Schutz des Bedieners machen. Außerdem ist jede kompakte Roboterzelle mit einem Schweißtisch ausgestattet, der zur Aufnahme von Standard-Spannelementen vorbereitet ist. Dies macht aufwändige Spanntechnik unnötig.

 

Norbert Kleinendonk ist davon überzeugt, mit EASYARC eine Marktlücke gefunden zu haben. „Unser Geschäftsmodell sieht dabei aber nicht nur den Verkauf oder das Leasing der handlichen Roboterzellen vor, sondern auch das After-Sales-Management mit Service und Wartung, Ersatzteilbeschaffung und Reparatur“, betont der Geschäftsführer. Hauptsache aber sei, schließt Kleinendonk, dass man Unternehmen jeglicher Größe eine funktionale und erschwingliche Hilfe bieten könne, damit sie in Zukunft keine Aufträge mehr mangels Facharbeitern abweisen müssten – auch wenn die „Fachkraft“ aus dem Hause OTC in diesem Fall keine menschliche sei …

 

IM NETZ
www.otc-daihen.de

 

ZUR PERSON
Nachdem Norbert Kleinendonk die Bereiche Vertrieb und Marketing bei OTC DAIHEN EUROPE über Jahre hinweg erfolgreich geführt hat, wurde er beim japanischen Robotik- und Schweißspezialisten 2018 neben Norihito Takahashi zum gesamtvertretungsberechtigten Geschäftsführer bestellt. Durch seine 29-jährige Betriebszugehörigkeit gehört Norbert Kleinendonk zu den Pionieren bei OTC und war auch in seiner vorherigen Position fest in zahlreiche Unternehmensentscheidungen mit eingebunden. Seine operativen Aufgaben behielt Kleinendonk nach seinem Wechsel in die Geschäftsführung bei.

 

 

„Robotertechnik gegen den Fachkräftemangel“ ist ein Beitrag aus
dem aktuellen Magazin Wirtschaftsstandort Mönchengladbach.
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